Berufliche Zielsetzungen im Lebenslauf
Wenn du dich gerade intensiv mit der Stellensuche bewirbst, wirst du wissen, wie wichtig es ist, sich bereits mit den Bewerbungsunterlagen vom Wettbewerb abzuheben. Das gelingt dir unter anderem, wenn du eine berufliche Zielsetzung in den Lebenslauf integrierst, die gut formuliert und präzise ist, denn damit weckst du gleich auf den ersten Blick das Interesse des Personalers. Was eine berufliche Zielsetzung genau ist, wie sie aussieht und wie sie in den Lebenslauf integriert sein sollte, erfährst du im folgenden Artikel.
Was ist eine berufliche Zielsetzung und ist sie im Lebenslauf verpflichtend?
Bei einer beruflichen Zielsetzung im Lebenslauf handelt es sich genau genommen um eine kurze Zusammenfassung deiner Bewerbung. In wenigen Worten solltest du möglichst nachvollziehbar und präzise auf den Punkt bringen, weshalb du dich für die entsprechende Stelle bewirbst, was dich motiviert und wie deine Ambitionen aussehen.
Die berufliche Zielformulierung, wie sie auch genannt wird, folgt auf die persönlichen Daten im Lebenslauf und wird dem eigentlichen Werdegang vorangestellt. Damit du keine Platzprobleme bekommst, kannst du deine persönlichen Daten als Kopfzeile formulieren, denn vergiss nicht: Ein Lebenslauf sollte im Idealfall nicht länger als zwei Seiten sein. Ausnahmen bestätigen zwar die Regel, sie gelten aber nur bei sehr erfahrenen Kandidaten, die ihre Vita auf maximal drei DIN A4-Seiten unterbringen sollten.
Die Zielsetzung kommt ursprünglich aus dem englischsprachigen Raum und ist ein integraler Bestandteil der meisten CVs und Resumes in Großbritannien oder den USA – sie ist allerdings weder dort noch bei uns verpflichtend. Allerdings kannst du dich wirkungsvoll von deinen Mitbewerbern absetzen, wenn du deinen Lebenslauf mit einer prägnanten Zielformulierung beginnst, denn du beweist damit eine gewisse Reflektiertheit. Der Personaler kann erkennen, dass du dich mit der Stellenbeschreibung auseinandergesetzt und dir wirklich Gedanken zu deiner Bewerbung gemacht hast – und das kommt immer gut an.
Im Lebenslauf Zielsetzung prägnant formulieren
Eine berufliche Zielsetzung, die im Grunde genommen nichts anderes als die Beschreibung des Karriereziels ist, kann dem Lebenslauf durchaus das besondere Etwas verleihen, das über Erfolg oder Misserfolg entscheidet. Allerdings solltest du sie wirklich nur dann integrieren, wenn du sie auch kurz und knackig formulieren kannst, denn nichtssagende oder ausschweifende Zusammenfassungen sind eher kontraproduktiv.
Wie du eine solche kurze und knackige Formulierung schaffst, sehen wir uns in der folgenden Auflistung Schritt für Schritt an.
- Wähle eine aussagekräftige Betreffzeile beziehungsweise Überschrift – entweder „Karriereziele“, „Berufliche Zielsetzung“ oder „Persönliche Ziele“
- Nimm die Stellenanzeige als Vorlage und formuliere deine Ziele so, dass sie möglichst deckungsgleich mit den dort beschriebenen Anforderungen sind
- Sei möglichst konkret und verliere dich nicht in ausschweifenden Formulierungen
- Sei ambitioniert, aber übertreibe nicht – kurzum: bleib realistisch
Wenn du diese Checkliste abarbeitest, dann bist du schon einmal auf dem richtigen Weg. Ideen und Inspiration für die richtige Wortwahl findest du zusätzlich bei den Lebenslauf-Beispielen auf CVwizard, die du ebenso wie diese Checkliste als Vorlage verwenden kannst.
Expertentipp:
Wer eine berufliche Zielsetzung in den Lebenslauf integriert, sollte darauf achten, wichtige Keywords aus der Stellenanzeige nicht nur im Lebenslauf, sondern auch in der Zielformulierung zu verwenden. Nur wenn Schlüsselwörter vorkommen, ist sicher, dass auch digitale Bewerbermanagementsysteme die Angaben auslesen können und die Bewerbung nicht frühzeitig aussortiert wird.
Die berufliche Zielsetzung richtig strukturieren
In unserer Checkliste haben wir bereits erwähnt, dass im Lebenslauf die Zielsetzung so konkret wie möglich formuliert sein sollte. Ein guter Ausgangspunkt ist die Beschreibung der Anforderungen in der Stellenausschreibung. Wenn du dir ansiehst, was verlangt wird, dann kannst du das mit deinen beruflichen Vorstellungen und Zielen abgleichen, um festzustellen, ob die Stelle überhaupt zu dir passt. Ist das der Fall, dann kannst du dein Ziel so formulieren, dass es der Realität entspricht, aber für jede Bewerbung entsprechend angepasst werden kann. Achte dabei darauf, dass du keine Plattitüden, Klischees oder Superlative verwendest – diese wirken nämlich nicht nur schnell einmal unrealistisch, sondern lassen dich womöglich auch ein bisschen überheblich wirken. Wichtig ist, dass du deine Ambitionen wirklich in nur zwei, maximal drei kurzen Sätzen verständlich präsentieren kannst. Alles, was länger ist, hat im Lebenslauf nichts verloren und gehört in das Bewerbungsschreiben.
Du kannst die berufliche Zielformulierung optisch hervorheben, indem du beispielsweise eine andere oder eine größere Schriftart wie für den Rest des Werdegangs verwendest. Auf CVwizard findest du zahlreiche Lebenslauf-Vorlagen in unterschiedlichen Designs, die dir einen Anhaltspunkt liefern und die sich ganz unkompliziert an deine jeweiligen Bedürfnisse anpassen lassen.
Lebenslauf Zielsetzung: Beispiele für eine gelungene Zielformulierung
Die Formulierung der beruflichen Zielsetzung ist etwas sehr individuelles und hängt immer von der eigenen Persönlichkeit, dem beruflichen Hintergrund und eben den sehr persönlichen Zielen ab. Damit es aber nicht ganz so schwer fällt, ein Karriereziel für den Lebenslauf zu formulieren, haben wir einige Beispiele erstellt, die du hier unten aufgelistet findest. Du kannst auf jeden Fall punkten, wenn du dein Ziel verständlich auf den Punkt bringst und zugleich deine Stärken hervorheben kannst, denn darauf legen sowohl Personaler als auch Arbeitgeber besonders großen Wert.
Zielsetzung Lebenslauf: Beispiel 1
Als stresserprobte medizintechnische Angestellte kann ich meine langjährige Erfahrung zielbringend in den Aufbau einer neuen Praxis für Allgemeinmedizin einbringen. Mein Umgang mit den Patienten zeichnet sich durch Empathie und Professionalität aus.
Zielsetzung Lebenslauf: Beispiel 2
Als Marketing-Profi mit einem Fokus auf Social Media und ausgezeichneten analytischen Fähigkeiten sowie den erforderlichen EDV-Kenntnissen bringe ich Erfahrung in der Umsetzung von Multi-Channel-Kampagnen mit und kann ein großes Netzwerk an reichweitenstarken Influencern vorweisen.
Zielsetzung Lebenslauf: Beispiel 3
Communication is key – dieses Motto liegt meiner Arbeit als Kommunikationsexpertin seit gut zehn Jahren zugrunde und ich konnte damit die Reichweitenstärke verschiedener Kampagnen nachweislich erhöhen. Das möchte ich auch in Ihrem Unternehmen erreichen, um innerhalb der nächsten anderthalb Jahre die Marktführung zu erreichen.
Zielsetzung Lebenslauf: Beispiel 4
Ausgebildeter IT-Techniker sucht neue Herausforderung im Bereich Sicherheitstechnik.
Während die ersten drei der oben abgebildeten Beispiele gut auf den Punkt bringen, was die jeweiligen Bewerber erreichen wollen und was sie mitbringen, ist das vierte Beispiel sehr unpräzise. Es veranschaulicht, dass eine sehr generell gehaltene Beschreibung keinerlei Aussagekraft hat – wer so etwas liest, wird nicht schlauer. Daraus geht weder hervor, welche Kenntnisse und Fähigkeiten beziehungsweise Stärken und Kompetenzen der Bewerber mitbringt, noch, wie er diese konkret einsetzen möchte, um allfällige berufliche Ziele zu verwirklichen. In einem solchen Fall ist es besser, den Lebenslauf ohne Zielformulierung zu gestalten.
Do’s und Don’ts bei der Zielsetzung Lebenslauf
Berufliche Zielformulierungen eignen sich gerade dann, wenn du dich als Berufsneuling oder auch als Quereinsteiger bewirbst und gleich vorab klarstellen möchtest, dass du dich trotz fehlender praktischer Erfahrung für eine Stelle eignest. Doch abgesehen davon kann ein Karriereziel jedem Lebenslauf das entscheidende Etwas verleihen – solange sie richtig formuliert und auch an der richtigen Stelle integriert wird.
Es ist zum Beispiel falsch, die Zusammenfassung der beruflichen Ambitionen erst zum Schluss im Lebenslauf einzufügen. Möglicherweise ist der Werdegang zwei oder sogar drei Seiten lang, da wird kaum ein Personaler noch einen Nachsatz nach der Auflistung der wichtigsten Informationen lesen. Zudem solltest du vermeiden, dass du das berufliche Ziel wie den Rest der Angaben als Auflistung formatierst. Diese in Satzform geschriebene Kurzpräsentation deines Karriereziels sollte sofort ins Auge stechen und das gelingt nur dann, wenn sie sich optisch vom restlichen Lebenslauf abhebt.
Achte außerdem darauf, dass du nicht etwas wiederholst, das Wort für Wort auch so im Bewerbungsschreiben steht.
Und zu guter Letzt noch einige Tipps, kurz zusammengefasst:
- Sei selbstbewusst, aber nicht überheblich
- Sei knapp und präzise, aber doch ausführlich genug
- Sei direkt, aber nicht aufdringlich
Weitere wichtige Lebenslauf-Tipps findest du in unseren Artikeln auf CVwizard – hier findest du alles rund um den richtigen Ton für die Bewerbungsunterlagen bis hin zu passenden Layouts und Designs für jede Branche und jede Rolle.
"Das berufliche Ziel ist ein Meilenstein und sollte ambitioniert sein – fehlt diese Komponente, ist es besser, die Zielformulierung im Lebenslauf wegzulassen."
Fazit: Karriereziel im Lebenslauf ja oder nein?
Wenn die Zielsetzung im Lebenslauf gut geschrieben ist, um die Motivation ebenso auf den Punkt bringt wie persönliche Kompetenzen und Stärken, dann ist sie eine sinnvolle und wirkungsvolle Ergänzung. Solltest es dir schwerfallen, dein Karriereziel spezifisch auf den Punkt zu bringen, dann schicke deinen Werdegang besser ohne diesen Zusatz ab.
Ganz allgemein ist die Formulierung des Karriereziels aber eine gute Übung, denn du musst dich mit dem Gedanken befassen, wohin deine berufliche Reise dich denn führen soll und was du erreichen willst. Es schadet nie, das auch für sich selbst ganz klar zu formulieren, denn dann
- kann man gezielter nach Stellen suchen und
- besser vorbereitet in ein Vorstellungsgespräch gehen
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