Persönliche Daten im Lebenslauf richtig angeben
Von Christina Leitner, Autorin • Zuletzt aktualisiert am 5. September 2024

Lebenslauf: Persönliche Daten professionell darstellen

Die persönlichen Daten gehören zum Lebenslauf wie das Amen zum Gebet. Zwar stellen die Ausbildung und die beruflichen Stationen den Kern der Vita dar, aber fehlen die persönlichen Daten, dann weiß der Empfänger nicht, wie er dich erreichen kann. Wenn du also deinen Lebenslauf nicht einfach nur zum Spaß verschickst, sondern hoffentlich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden möchtest, dann solltest du die persönlichen Daten angeben. Im folgenden Text befassen wir uns mit den verschiedenen Optionen und Möglichkeiten.

Essenzielle persönliche Daten im Lebenslauf

Die persönlichen Daten im Lebenslauf setzen sich aus verschiedenen Informationen zusammen. Während einige davon in keinem Lebenslauf fehlen dürfen, sind andere wiederum optional und es hängt von deiner Präferenz oder den individuellen Vorgaben ab, ob du sie angeben möchtest beziehungsweise solltest oder nicht. Die folgenden persönlichen Daten dürfen in deinem CV auf keinen Fall fehlen:

Vollständiger Name und Jobtitel

Wenn du deinen Lebenslauf abschickst, dann gehört dein vollständiger Name mit zu den persönlichen. Fehlt dieser, dann kann der Empfänger die vorliegenden Informationen keiner Person zuweisen und weiß nicht, mit wem er es zu tun hat. Vergisst du darauf, dann kannst du ganz sicher davon ausgehen, dass der Lebenslauf ungelesen im Papierkorb landet. Zum Thema Name wird häufig die Frage gestellt, ob im Lebenslauf der Geburtsname genannt gehört. Hier gibt es eine klare Antwort: Nur, wenn ausdrücklich verlangt. Allerdings ist im Lebenslauf der Mädchenname nur sehr selten von Interesse. 

Telefonnummer und E-Mail-Adresse

Ein weiterer Punkt, der in keinem Lebenslauf fehlen darf, sind Angaben zur Erreichbarkeit. Wenn ein Personaler oder Arbeitgeber Rückfragen haben sollte oder dich zu einem Gespräch einladen möchte, dann muss er wissen, wo und wie er dich am besten erreichen kann. Gib daher eine Telefonnummer und E-Mail-Adresse an, die du auch tatsächlich nutzt und wo du regelmäßig den Posteingang anrufst. Wichtig: Achte darauf, dass sich keine Zahlendreher in die Telefonnummer einschleichen – das wäre fatal.

Optionale persönliche Daten im Lebenslauf

Zusätzlich zu deinem Namen, der Telefonnummer und E-Mail-Adresse kannst du noch einige andere Angaben zu deinen persönlichen Daten machen. Ob und in welchem Umfang das Sinn macht, hat damit unter anderem mit dem angestrebten Job zu tun, aber auch mit den Vorgaben einer Stellenanzeige und mit deinen persönlichen Präferenzen.

Anschrift

Während die Adresse im Lebenslauf früher unerlässlich war, damit der Arbeitgeber auf dem Postweg antworten konnte, passiert die professionelle Kommunikation heute fast ausschließlich auf digitalem Weg oder telefonisch. Das heißt, die Angabe der Anschrift im Lebenslauf ist in gewisser Weise obsolet geworden. Allerdings möchten sie viele Arbeitgeber nach wie vor sehen, denn sie gibt Aufschluss über deinen Wohnort und das kann ein ausschlaggebendes Kriterium sein, beispielsweise.

Nationalität

In unserer globalisierten Welt sind Angaben zur Staatsangehörigkeit im Lebenslauf zunehmend selten und sie dürfen rein gesetzlich auch gar nicht gefordert werden, um möglichen Diskriminierungen vorzubeugen. Es spricht aber auch nichts dagegen, die Nationalität zu nennen, wenn du dir davon Vorteile versprichst.

Soziale Medien

Wenn du dich in einem kreativen Bereich bewirbst und dein eigenes digitales Portfolio hast, dann solltest du unbedingt auf dieses verweisen und den Link in deinem Lebenslauf angeben. Außerdem wird LinkedIn immer wichtiger und wenn du dort vertreten bist, schadet es nicht, den Link zu deinem Profil mit in die persönlichen Daten aufzunehmen. Abgesehen davon sind soziale Medien jedoch heikel und sollten nicht im Lebenslauf stehen. 

Relevante Angaben zur digitalen Präsenz

Es gibt wohl nur noch wenige Menschen, die überhaupt keine digitale Präsenz haben und auf keinen sozialen Netzwerken vertreten sind. Im professionellen Kontext sind hier vor allem LinkedIn, aber auch Xing, zu nennen, mitunter gibt es auch noch berufsgruppenspezifische Netzwerke und Plattformen, vor allem für freiberufliche oder digital tätige Kandidaten, wie beispielsweise Upwork (1) oder Fiverr. Mittlerweile bedienen sich zahlreiche Recruiter und Personaler dieser digitalen Netzwerke, um geeignete Kandidaten zu finden und so ist es eine gute Idee, die jeweiligen Links anzugeben. Das solltest du allerdings nur machen, wenn du dein Profil auch pflegst und regelmäßig aktualisierst oder mit relevanten Posts „fütterst“. Keine gute Idee ist es, einfach nur ein LinkedIn-Profil anzulegen, damit du es in deinem Lebenslauf angeben kannst. Wenn hier nichts passiert, dann ist es besser, diese Art persönliche Information im Lebenslauf wegzulassen.

Digitale Präsenz und Ressourcen für Bewerber in kreativen Berufen

Wenn du dich in einer kreativen Branche bewirbst, dann wirst du möglicherweise aufgefordert, ein Portfolio einzureichen. Während ein klassisches Portfolio ausgedruckt und gebunden wird, stellen immer mehr Menschen ihre Arbeit in digitalen Portfolios zusammen. Das ist nicht nur ein Ausdruck ihrer Kreativität, sondern es erhöht auch die Sichtbarkeit und möglicherweise ist die eigene Webseite Anlass für einen Recruiter, Kontakt mit dir aufzunehmen. Wie dem auch sei: Wenn du ein Online-Portfolio hast, dann solltest du das im Lebenslauf unter persönlichen Daten hinzufügen. Das betrifft vor allen Dingen folgende Berufe:

  • Grafikdesigner
  • Fotografen
  • Web-Designer
  • Texter
  • Journalisten

Ideen dafür, wie du Links zu deinem Portfolio und dergleichen wirkungsvoll präsentieren kannst, findest du unter den Lebenslauf-Beispielen, die wir auf CVwizard zusammengestellt haben.

Expertentipp:

Im Sinne eines professionellen Auftretens sollte die E-Mail-Adresse gut gewählt sein und sich am besten aus dem Vor- und Nachnamen des Bewerbers zusammensetzen. Weniger ideal sind Spitznamen, denn das macht keinen guten Eindruck. Auch schlecht: Sich mit der aktuellen beruflichen E-Mail-Adresse bei einem neuen Arbeitgeber zu bewerben. Kommt gar nicht gut an!

Problematische persönliche Details im Lebenslauf – wie vermeiden?

Während früher gewisse persönliche Daten im Lebenslauf – Geburtsdatum, Religionszugehörigkeit oder Familienstand – ganz selbstverständlich bei jeder Bewerbung genannt wurden, hat sich das stark verändert. Dein Geschlecht sollte deine Expertise genauso wenig beeinflussen wie der Umstand, ob du verheiratet bist oder nicht. Dasselbe trifft auf das weitere familiäre Umfeld zu, sodass du im Lebenslauf deine Eltern nicht angeben musst. Das ist höchstens erforderlich, wenn du dich um eine Lehrstelle bewirbst. 

Ebenso wenig wird deine Sozialversicherungsnummer oder deine Staatsangehörigkeit Einfluss darauf haben, ob du in deinem Job gut bist oder nicht. Angaben zu diesen Dingen gehören also weder in deine Vita noch in dein Bewerbungsschreiben. Mittlerweile ist es sogar soweit, dass gewisse Unternehmen – vor allem in den USA – diese Angaben sogar schwärzen, um mögliche Benachteiligungen auf Grundlage der Herkunft, des Alters oder des Geschlechts zu unterbinden. 

Auch in der EU gibt es seit 2000 verschiedene Antidiskriminierungsrichtlinien, die einer Diskrimnierung im Alltag und im Berufsleben vorbeugen sollen. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz in Deutschland (2) etwa „verbietet Diskriminierungen während des gesamten Einstellungsverfahrens, von der Stellenanzeige über das Bewerbungsgespräch bis zur Jobvergabe.“ Aus diesem Grund dürfen Arbeitgeber zum Beispiel keine Bewerbungsfotos mehr verlangen – in der Theorie. In der Praxis sieht es freilich noch anders aus und im deutschen Sprachraum erwarten nach wie vor viele Arbeitgeber ein Foto. Ob du ein Foto im Lebenslauf einfügen möchtest, bleibt allerdings dir überlassen. 

Ein Foto kann der Bewerbung eine persönliche Note verleihen, es sollte allerdings professionell wirken und kein Schnappschuss aus dem Urlaub sein.

Persönliche Daten im Lebenslauf: Wo gehören sie hin?

Deine persönlichen Daten erhalten im Lebenslauf einen eigenen Abschnitt, ebenso wie die Ausbildung, der berufliche Werdegang oder die besonderen Kenntnisse und Fähigkeiten. In einem klassischen Format stehen die persönlichen Angaben ganz oben im Lebenslauf und die Darstellung folgt ebenso wie bei den restlichen Informationen dem tabellarischen Format.

Du kannst allerdings auch etwas kreativ werden und Angaben zu deiner Person in der Kopfzeile oder in einem linksbündigen Kasten beziehungsweise Balken zusammenfassen. 

Das richtige Format für die persönlichen Daten im Lebenslauf

Es ist schlussendlich egal, ob du dich für eine klassische Darstellung entscheidest oder dich etwas aus dem Fenster lehnst und kreativ wirst. Wichtig ist nur, dass das gewählte Format und Design 

  • zu dir und zu der angestrebten Stelle passen
  • du eine professionelle Optik beibehältst und 
  • sicherstellst, dass die relevanten Informationen schnell und einfach gefunden werden

Das gelingt beispielsweise, indem du mit Farben oder grafischen Elementen arbeitest. Möglicherweise verwendest du ein Piktogramm, um auf deine Anschrift oder Telefonnummer hinzuweisen oder du gestaltest einen farbigen Balken für deine persönlichen Daten, der einen Kontrast zu den restlichen Angaben darstellt. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Wenn du Ideen suchst, wie das gelingen kann, dann findest du auf CVwizard kreative Lebenslauf-Vorlagen, die du mit nur wenigen Mausklicks an deine Bedürfnisse anpassen kannst.

Persönliche Daten – richtig, wichtig und nichtig

Es ist ganz klar: Gewisse persönliche Daten wie der Name und Angaben zur Erreichbarkeit – vor allem Telefonnummer und E-Mail-Adresse – müssen sein. Sind Informationen zu Herkunft oder Dingen wie Elternzeit im Lebenslauf aber auch wichtig? Die Antwort auf diese Frage ist vielschichtig und hängt von der jeweiligen Situation ab. Gerade die Elternzeit wird sicher spätestens beim Job-Interview ein Thema werden und sollte daher genannt werden. Die Betonung liegt auf „sollte“. Diese Information kann, muss aber nicht in den Lebenslauf einfließen. Wichtig ist vor allem: Für die jeweilige Stelle relevante Daten sowie Name, Telefonnummer und E-Mail nicht vergessen – damit gehst du auf Nummer sicher!

Verweise:

(1) Upwork: Upwork – digitaler Marktplatz (englische Fassung)
(2) GAPS (Gleichstellung am Arbeitsplatz): Einstellungsverfahren diskriminierungsfrei gestalten

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Christina Leitner
Christina Leitner
Autorin
Christina Leitner, freiberufliche Journalistin und Texterin, gibt ihre langjährige Erfahrung im Bewerbungscoaching in Form praktischer Tipps und leicht lesbarer Artikel an Jobsuchende – vom Absolventen bis zur Wiedereinsteigerin – weiter.

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