Farben im Lebenslauf richtig einsetzen
Von Christina Leitner, Autorin • Zuletzt aktualisiert am 6. November 2024

Die besten Farben für den Lebenslauf

Während sich früher alle Lebensläufe zumindest rein optisch zum Verwechseln ähnlich waren, sind mittlerweile verschiedene Layouts und Designs zulässig. Bewerber können mit verschiedenen grafischen Elementen und auch Farben arbeiten, um eindrucksvolle Bewerbungsunterlagen zu schaffen, die sich schon auf den ersten Blick von der Masse abheben. Dabei gilt es jedoch, auf ein ausgewogenes Gleichgewicht zu achten und sicherzustellen, dass der Inhalt nicht in den Hintergrund gedrängt wird, weil Symbole, Grafiken und Farben plötzlich die Hauptrolle einnehmen.

Lebenslauf erstellen

Solltest du in deinem Lebenslauf Farben verwenden?

Es gibt ein altes Sprichwort, das besagt, dass der erste Eindruck zählt. Wissenschaftler nehmen dieses Sprichwort und sezieren es weiter: Während manche Studien besagen, dass es maximal 115 Millisekunden dauert, bis ein Mensch sich einen ersten Eindruck gebildet hat, gehen andere Studien von sieben Sekunden aus (1) – deutlich länger, aber immer noch kurz, und daher ist es umso wichtiger, diese kurze Zeitspanne zu nutzen. 

Zwischenmenschliche Beziehungen können aufgrund des ersten Eindrucks stehen oder fallen und gerade, wer sich bewirbt und am Arbeitsmarkt beziehungsweise im Bewerbungsprozess weiterkommen möchte, der sollte sich seiner Außenwirkung bewusst sein. Während das Auftreten und Verhalten während eines Bewerbungsgesprächs ausschlaggebend sein kann, muss man als Bewerber erst einmal so weit kommen und da ist es unerlässlich, mit professionell gestalteten Unterlagen beim Personaler zu punkten. Sie sollten nicht nur sauber, übersichtlich und fehlerfrei sein, sondern im Idealfall auch Individualität vermitteln, die die Persönlichkeit des jeweiligen Bewerbers widerspiegelt. Für das Bewerbungsschreiben und die Vita heißt das, dass ruhig etwas Farbe ins Spiel gebracht werden kann – doch Vorsicht ist geboten. Nach wie vor sollte Schwarz die vorrangige Farbe sein, während Überschriften und dergleichen sich abheben können. Im folgenden Artikel sehen wir Lebenslauf, Farben und deren Bedeutung sowie die Kunst der richtigen Farbgestaltung genauer an.

Die besten Farben für den Lebenslauf

In deinem Lebenslauf solltest du vorwiegend mit Schwarz oder einem dunklen Grau arbeiten, du kannst jedoch ein Highlight setzen oder besondere Informationen optisch hervorheben, indem du eine zusätzliche Farbe wählst. In der folgenden Auflistung geben wir dir ein paar Anregungen zu verschiedenen besonders gut geeigneten Farben und erklären, wofür sie stehen. 

Schwarz – klassisch und professionell

Schwarz wirkt seriös und professionell. Wenn du dich auf eine Stelle bewirbst, bei der diese Eigenschaften gefragt sind, dann solltest du am besten bei Schwarz bleiben und Überschriften allenfalls fett oder kursiv markieren, um sie hervorzuheben.

Geeignet für:

  • Ämter
  • Kanzleien
  • Finanzssektor

Grau – modern und elegant

Ein dunkler Grauton kann das Schwarz ersetzen und strahlt eine gewisse Eleganz aus. Es eignet sich ebenso wie Schwarz für Bewerbungen bei Ämtern, im Bankenbereich oder bei Anwaltskanzleien – allen Bereichen beziehungsweise Berufen also, wo Seriosität und professionelles Auftreten im Vordergrund stehen.

Weiß – sauber und geradlinig

Weiß ist sauber und geradlinig. Da du Bewerbungen und Lebensläufe aber stets auf weißem Papier schreiben solltest, schließt das die Verwendung von Weiß als Schriftfarbe aus. Du kannst es allerdings in Kombination mit einem farbigen Hintergrund für Überschriften oder für die Kopf- beziehungsweise Fußzeile verwenden, um einen optischen Blickfang zu schaffen.

Dunkelgrün – innovativ und kreativ

Die Farbe Grün steht für Harmonie, Natürlichkeit, Lebendigkeit und Ausdauer. Naturgemäß eignet sie sich für Bewerbungen im Landschaftsbau oder für Berufe, die mit Pflanzen zu tun haben. Außerdem ist sie eine gute Wahl

  • für den Verwaltungsbereich,
  • im Gesundheitswesen oder
  • der Kosmetikbranche. 

Achte jedoch darauf, dass du ein dunkles oder gedecktes Grün wählst. Grelle Farben gilt es zu vermeiden.

Marineblau – professionell und seriös

Ein gedeckter Blauton wie beispielsweise Marineblau – oder etwa Tiefblau oder Azurblau – ist immer eine gute Wahl als Zweitfarbe. Blau in allen möglichen Schattierungen ist nicht nur die nachgewiesene Lieblingsfarbe der Deutschen (2), sie drückt darüber hinaus auch Vertrauenswürdigkeit und Verlässlichkeit aus – ideal also, wenn du dich in einem professionellen Kontext vorstellen beziehungsweise als geeigneten Kandidaten verkaufen möchtest.

Expertentipp:

Eine Farbe, die zusätzlich zu Schwarz verwendet wird, sollte nicht ablenken, sondern die allgemeine Lesbarkeit und auch die Übersichtlichkeit steigern: Egal, für welche Farbe du dich schlussendlich entscheidest, wichtig ist, dass du sie nur sparsam einsetzt und darauf achtest, dass dein Schriftbild professionell und gut lesbar bleibt.

Farben, die du im Lebenslauf vermeiden solltest

Während es durchaus ratsam ist, das klassische Schwarz-Weiß durch die Nutzung verschiedener Farben oder durch Icons im Lebenslauf optisch etwas aufzulockern, eignet sich nicht jede Farbe für Bewerbungszwecke. Einerseits solltest du vor darauf darauf achten, dass du Farben wählst, die zu deiner Person oder zum Unternehmen, bei dem du dich bewirbst, passen. Auch die Branche kann ausschlaggebend für die Farbwahl sein. Bewirbst du dich etwa als Landschaftsgärtner, dann kann zum Beispiel Grün als Farbe für die Überschriften der einzelnen Abschnitte im Lebenslauf Sinn machen. Andererseits gibt es verschiedene Farben, die in einem offiziellen Dokument nicht passen und jede Spur von Professionalität zunichtemachen. 

Um dir eine Hilfestellung zu geben, haben wir im Folgenden eine Liste mit Farben zusammengestellt, die du in der Bewerbungsmappe unbedingt vermeiden solltest.

Hellrot

Rot signalisiert Selbstbewusstsein, Mut und Dynamik, aber zugleich steht die Farbe auch für Gefahr und wird nicht umsonst für zahlreiche Verkehrsschilder verwendet, um eine optische Warnung auszusprechen. Wenn du Rot in deiner Bewerbung verwenden möchtest, solltest du auf einen dunklen, gedeckten Rotton wie Schwarzrot zurückgreifen – nicht empfehlenswert ist jedoch Hellrot oder ein greller Rotton, da diese als aggressiv wahrgenommen werden können. Nicht gerade ideal für die Bewerbung.

Neonfarben

Wenn du Neonfarben in deinem Lebenslauf oder Bewerbungsschreiben verwendest, dann sendest du womöglich die falschen Signale, denn Neonfarben rufen nach Aufmerksamkeit. Zwar möchtest du mit deiner Bewerbung Aufmerksamkeit wecken, doch im Idealfall sollte dir das mit deinen bisherigen Leistungen, deinen Fähigkeiten und deiner Qualifikation gelingen, nicht durch den Einsatz von grellen Farben, die auf manche Leser eine unruhige und irritierende Wirkung haben können.

Pastellfarben

Pastellfarben zeichnen sich durch ihre Helligkeit aus und sind daher nicht unbedingt als Schriftfarbe für Dokumente auf weißem Hintergrund geeignet, da sie mitunter schwer zu lesen sind. Außerdem wird mit pastelligen Farben eine gewisse Kindlichkeit assoziiert beziehungsweise kommen sie häufig im Kontext von Kindern zum Einsatz, da sie beruhigend und wirken (3). Im Bewerbungsprozess ist das suboptimal und Pastellfarben im Lebenslauf sollten daher vermieden werden.

Bewerber, die Professionalität signalisieren wollen, sollten für den Lebenslauf maximal eine zusätzliche Farbe neben Schwarz verwenden. Alles andere wirkt verspielt und lenkt vom Inhalt ab.

Farben im Lebenslauf auf die jeweilige Branche abstimmen 

Die Wahl der richtigen Farbe für den Lebenslauf hängt von persönlichen Vorlieben ebenso wie von der angestrebten Stelle beziehungsweise dem Unternehmen oder der jeweiligen Branche ab. Bewerber können sich dabei direkt ein Beispiel an der Praxis nehmen und den Ansatz, den viele erfolgreiche und weltbekannte Firmen verfolgen, selbst umsetzen. So arbeiten zahlreiche Unternehmen mit Farben, um gewisse Botschaften zu vermitteln oder einen Wiedererkennungswert zu schaffen, darunter:

  • Coca Cola - rot
  • Ferrari - rot
  • Post - gelb

Aber nicht nur Unternehmen beanspruchen bestimmte Farben, dasselbe gilt auch für einzelne Branchen. Firmen in der Versicherungsbranche etwa haben häufig ein blaues oder von Blautönen dominiertes Logo, was kaum verwundern sollte, steht Blau doch für Kompetenz, Verlässlichkeit, Professionalität und auch Ehrlichkeit sowie Vertrauen. Bewirbst du dich also in diesem Bereich oder auch bei einer Bank oder einem anderen Arbeitgeber im Finanzwesen, eignet sich die Farbe Blau, womit du zudem noch die deutsche beziehungsweise globale Lieblingsfarbe bedienst. Du kannst dich beispielsweise auf der Website des Unternehmens schlau machen und dir ansehen, welche Schrift und welche Farbe dort verwendet werden.

Erstellst du einen kreativen Lebenslauf, etwa, um dich in der Medienbranche oder Marketing, in der Werbung oder bei einem jungen Start-up zu bewerben, dann kannst du  etwas freier wählen. Achte jedoch immer darauf, dass du keinen zu grellen oder hellen Ton erwischst, denn das kann schnell einmal vom Wesentlichen ablenken und bringt außerdem Unruhe in das Schriftbild.

Dann gibt es noch jene Farben, die Schwarz sehr ähnlich sind, so wie Anthrazit oder Dunkelgrau. Diese Farbauswahl eignet sich gut, wenn du dich in einem techniknahen Bereich oder in der IT bewirbst. Auch ein moderner Lebenslauf verwendet häufig diese gedeckten Farben, da diese gerade im Trend liegen, was sich im Lauf der Jahre aber auch wieder ändern kann. 

Best Practice: Farben in den Lebenslauf integrieren

Nachdem wir in diesem Artikel die verschiedenen Farben mit ihren Assoziationen behandelt haben, bist du vielleicht bereit, auch etwas Farbe in deinen eigenen Lebenslauf zu bringen und diesen so aufzupeppen. Überleg dir am besten, welche Farbe zu dir oder zur angestrebten Stelle passt und wähle dann einen Farbton aus, der zwar kontrastreich, aber nicht zu grell ist, um beispielsweise Überschriften optisch abzuheben. Die gewählte Farbe sollte sich dann durch deine gesamte Bewerbungsmappe ziehen, was heißt, dass die Gestaltung des Deckblatts, des Anschreibens und des Lebenslaufs ein einheitliches Bild abgeben sollte. Wenn du dich also für Blau im Lebenslauf entscheidest, dann bleib dabei und wechsle nicht auf Grün oder Lila im Bewerbungsschreiben.

Die benutzerfreundlichen Lebenslauf-Vorlagen und Muster von CVwizard sind praktischerweise so gestaltet, dass einzelne Überschriften bereits farbig sind. Damit sie zu deiner jeweiligen Bewerbung passt, kannst du die Farbe ganz einfach anpassen, indem du dich durch die Farbpalette klickst. Vermutlich wirst du bei einer bestimmten Farbe bleiben, wenn du dich einmal entschieden hast, du kannst aber auch durchaus für jede Bewerbung, die du verschickst, eine andere Farbe verwenden und sie ebenso wie den Inhalt individuell anpassen.

Farben im Lebenslauf: Ja, aber mit Maß und Ziel

Im Gegensatz zu früher, als Lebensläufe noch per Hand oder mit der Maschine geschrieben wurden, bietet der Computer unendlich mehr Möglichkeiten. Der moderne Lebenslauf zeichnet sich deshalb unter anderem auch dadurch aus, dass er eine persönliche, individuelle Note hat und nicht in einem Einheitsbrei ewig gleich aussehender Dokumente untergeht. 

Mut zur Farbe ist durchaus okay, solange die Farbe sich nicht in den Vordergrund drängt und der Inhalt zum Statisten degradiert wird. Die Lebenslauf-Beispiele von CVwizard vermitteln eine gute Idee davon, wie ein ausgewogenes Design aussehen sollte, bei dem Professionalität trotz individueller Gestaltung nach wie vor im Vordergrund steht.

Verweise:

(1) LinkedIn (Talent Solutions): Mitarbeiterauswahl – Der erste Eindruck zählt, aber der zweite ist von Bedeutung 

(2) Malerblatt: Blau ist Lieblingsfarbe der Deutschen 

(3) Alpina Farben: Farbenfroh ab 3 Jahren

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Christina Leitner
Christina Leitner
Autorin
Christina Leitner, freiberufliche Journalistin und Texterin, gibt ihre langjährige Erfahrung im Bewerbungscoaching in Form praktischer Tipps und leicht lesbarer Artikel an Jobsuchende – vom Absolventen bis zur Wiedereinsteigerin – weiter.

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