Lebenslauf: Wie viele Seiten & wie weit zurück?
Von Christina Leitner, Autorin • Zuletzt aktualisiert am 13. September 2024

Lebenslauf: Wie viele Seiten sind ideal?

Du bist gerade dabei, deine Bewerbungsunterlagen zu erstellen und fragst dich, wie lang Bewerbungsschreiben und Lebenslauf sein sollten? Gute – und berechtigte – Frage! Während ein Anschreiben nie länger als eine Seite ist, kann der Umfang beim Werdegang variieren: Berufseinsteiger werden vermutlich auf einer Seite alle Informationen unterbringen, sehr erfahrene Arbeitskräfte brauchen hingegen auch schon einmal drei Seiten. Mit dem Mittelwert gehst du auf Nummer sicher, denn als Standard gilt beim Lebenslauf 2 Seiten.

Generelle Richtlinien für den Lebenslauf

Auch wenn du  bei deinem Lebenslauf ebenso wie beim Bewerbungsschreiben immer auf eine individuelle Note achten solltest, so gibt es doch einige unveränderliche Richtlinien und Standards, die immer gelten. So haben beispielsweise sowohl Schreiben als auch Lebenslauf einem gewissen Aufbau zu folgen. Beim Bewerbungsschreiben ist das die Norm 5008 des Deutschen Instituts für Normung (1) und beim Lebenslauf hat sich im deutschen Sprachraum die tabellarische Form durchgesetzt. Die Angaben erfolgen entweder in chronologischer oder umgekehrt chronologischer Reihenfolge, wobei die umgekehrt chronologische Auflistung zunehmend an Beliebtheit gewinnt. Hier wird mit den aktuellsten Informationen begonnen, die in den meisten Fällen ja auch die größte Relevanz haben und für Arbeitgeber oder Personaler am wichtigsten sind.

Alle Angaben werden stichwortartig gemacht – das spart wertvollen Platz, aber vor allem bietet es eine übersichtliche Optik und der Leser kann den Inhalt schneller aufnehmen als bei einem Dokument, das aus Fließtext besteht. Was die Schriftart und verschiedene gestalterische Elemente wie Schriftgröße und Farben betrifft, hast du als Bewerber eine gewisse kreative Freiheit.

Lebenslauf: Worauf legen Arbeitgeber und Personaler wert?

Längst muss ein Lebenslauf nicht mehr nur einfach Schwarz auf Weiß sein – im Gegenteil: Ein Dokument, das gut gestaltet ist und sich optisch abhebt, sticht nicht nur ins Auge, es unterstreicht im Idealfall die Persönlichkeit des jeweiligen Bewerbers. Das wird gerne gesehen. Noch eins draufsetzen kannst du, wenn dein Lebenslauf erkennbar auf die Stelle beziehungsweise den Arbeitgeber zugeschnitten ist, denn das lässt den Schluss zu, dass du dich mit der Stellenanzeige oder auch dem Unternehmen auseinandergesetzt hast. Doch wie gelingt das?

  • Inhaltlich: Anforderungen aus der Stellenanzeige im Lebenslauf berücksichtigen und gewisse Schlüsselwörter mit aufnehmen
  • Optisch: Unternehmensfarben in die Bewerbung mit einfließen lassen

Wenn du auf der Suche nach Design-Ideen für deinen eigenen Lebenslauf bist, dann wirst du auf CVWizard fündig. Hier kannst du dich entweder von unseren Lebenslauf-Beispielen für verschiedene Situationen und Branchen inspirieren lassen oder ein geeignetes Muster auswählen, um es als Vorlage zu verwenden. Bedenke bei der Wahl auch, dass nicht jedes Design für jede Rolle geeignet ist – eine Bewerbung bei der Bank verlangt beispielsweise nach einem eleganten oder nüchternen Design, während du bei einem Startup oder in der Werbung ruhig etwas kreativer sein darfst.

Expertentipp:

Um beim Lebenslauf die ideale Länge zu erreichen, ist manchmal etwas Kreativität gefragt. Ist der Lebenslauf zu kurz oder zu lang, dann kann mit Veränderung der Schriftgröße beziehungsweise des Zeilenabstands wertvoller Platz gespart oder auch gefüllt werden. Doch Vorsicht, gewisse Richtlinien sind einzuhalten: Die Schriftgröße sollte zwischen 10 und 12 Pt, der Zeilenabstand im Idealfall bei 1,5 Zeilen.

Relevanz ist entscheidend

Bist du gerade dabei, deinen Lebenslauf zu schreiben und ihn mit Inhalt zu füllen, dann behalte stets ein Wort im Kopf: Relevanz. Wenn du diesen Punkt nicht aus den Augen verlierst, dann bist du schon auf einem guten Weg, denn in der Kürze liegt die Würze. Schau dir dazu am besten die Anforderungen aus der Stellenanzeige genau an und versuche, mit wenigen, aber dafür umso aussagekräftigeren Begriffen jene Informationen unterzubringen, die relevant sind. Das kann gewisse Fähigkeiten und Kenntnisse, aber auch berufliche Erfahrungen und Erfolge betreffen.

Hast du bereits umfangreiche Erfahrung, dann kann es natürlich etwas herausfordernd sein, beim Lebenslauf 2 Seiten nicht zu überschreiten, aber auch hier hilft es, nach dem Prinzip der Relevanz vorzugehen. Neben der Relevanz gilt aber auch noch das Prinzip Vollständigkeit im Lebenslauf. Wie viele Jahre zurück deine einzelnen Stationen auch liegen mögen, nennen musst du sie auf jeden Fall.

Zu umfangreicher Lebenslauf? Da hilft die Frage, wie weit zurück? Die Antwort: Bis zum Anfang – allerdings: Je länger eine Stelle zurückliegt, desto knapper können die Angaben sein. 

Lebenslauf anpassen

Wer sich gerade im Bewerbungsprozess befindet, wird wissen: Die Jobsuche kann mühsam und langwierig sein. Nur selten landet man schon mit der ersten Bewerbung einen Treffer und es bedarf meistens mehrerer Anläufe, bis es klappt. Willst du mit deiner Bewerbung über kurz oder lang Erfolg haben, ist es eine gute Idee, nicht nur für eine persönliche Note zu sorgen, sondern auch die folgenden Tipps zu beherzigen: 

  • Anschreiben und Lebenslauf für jede Stelle überarbeiten und den Anforderungen entsprechend maßgeschneidert anpassen
  • Qualität vor Quantität – lieber ein paar weniger Informationen, die dafür aber Relevanz haben, als eine lange Auflistung von Daten und Fakten, die für die angestrebte Stelle nicht von Belang sind

Am besten erstellst du einen Lebenslauf, den du für alle deine Bewerbungen als Vorlagen verwenden und mit den relevanten Informationen anpassen kannst. Lies dir dafür die Stellenanzeige genau durch und mach dir eine Liste der Anforderungen, um diese dann deinen Qualifikationen und Erfahrungen gegenüberzustellen. Je mehr Anforderungen du erfüllen kannst, desto besser. Idealerweise lässt du Schlüsselbegriffe aus der Stellenanzeige in den Lebenslauf einfließen, denn das hat nicht nur einen, sondern zwei Vorteile: Einerseits signalisiert du damit, dass du dich genau mit der Jobbeschreibung auseinandergesetzt hast und andererseits stellst du damit sicher, dass deine Vita auch von digitalen Bewerbermanagementsystem gelesen und analysiert werden kann. Solche Programme filtern alle eingehenden Bewerbungen nach vorgegebenen Suchbegriffen und je geringer die Trefferquote, desto eher werden die betreffenden Bewerber aussortiert. In diesem Sinne macht also ein maßgeschneiderter CV gleich doppelt Sinn.

Auch das Optische muss passen 

Zwar arbeiten digitale Bewerbermanagementsysteme in erster Linie mit dem Inhalt (2), trotzdem solltest du darauf achten, dass auch die Optik stimmt. Ein schlampiger Lebenslauf geht schon einmal gar nicht und wird garantiert aussortiert, bevor jemand sich überhaupt die Zeit nimmt, ihn zu lesen. Wenn du dir aber dagegen Mühe gibst und deinem Lebenslauf eine individuelle Note und etwas Farbe verleihst, dann erreichst du damit, dass du schon einmal rein optisch ins Auge stichst. Du kannst also quasi auf den ersten Blick und noch bevor der Empfänger sich dem Inhalt widmet, punkten. Bedenke allerdings: Eine gelungene Präsentation allein reicht nicht und wenn deine Qualifikationen nicht passen, dann nützt auch das beste Design nichts. Außerdem ist zu viel des Guten auch nicht ideal, denn wenn der Inhalt durch die Optik in den Hintergrund gedrängt wird, dann stellst du dir damit selbst ein Bein. 

Auch wenn dein zweiseitiger Lebenslauf auf einmal drei Seite einnimmt, weil dein Design zu viel Platz einnimmt, dann solltest du zurückrudern, dich wieder mehr auf das Wesentliche konzentrieren und den kreative Anstrich reduzieren. Wenn du dich schwer damit tust, das richtige Gleichgewicht zu finden, dann ist eine professionelle Lebenslauf-Vorlage, wie du sie auf CVwizard findest, eine gute Idee. Idealerweise stehen zahlreiche verschiedene Designs zur Auswahl, da bist du nicht auf eine Option beschränkt, sondern kannst dich ausprobieren, bis du das Passende für dich gefunden hast. 

Weitere Tipps rund um die Lebenslauf-Länge

Geht es um den Lebenslauf und die perfekte Länge, haben wir bisher festgestellt: Ein zweiseitiger Lebenslauf ist die goldene Mitte, auch wenn eine oder drei Seiten akzeptabel sind. Alles, was länger ist, wird problematisch.  

Du kannst allerdings bereits mit einigen wenigen Kniffen den Lebenslauf kürzen, und sei es nur rein optisch. So nimmt die Schriftart Arial etwa ein Drittel mehr Platz ein als andere Schriftarten wie beispielsweise Times New Roman. Beide Schriften sind beliebt und für die Bewerbung geeignet. Hast du also zu viel Text, dann kannst du versuchen, mit Times New Roman Platz zu sparen, während bei zu wenig Text Arial die bessere Alternative ist. Am platzsparenden wäre übrigens Garamond, wie ein Schüler in den USA bereits 2014 berechnete. (3) Schlussendlich ist es egal, für welche Schriftart und auch für welches Design du dich entscheidest, solange du dich an die Länge hältst und sicherstellst, dass alles schön übersichtlich und gut lesbar ist. Vergiss auch nicht, deine Dateien als PDF abzuspeichern – damit stellst du einerseits sicher, dass sie auch an anderen Bildschirmen in dem von dir beabsichtigten Format erscheinen und dass sie andererseits nicht manipuliert werden können.

Professioneller Lebenslauf: Inhalt, Optik und Länge müssen stimmen 

Damit ein Lebenslauf allgemeingültige Standards erfüllt und professionell erscheint, müssen drei Parameter stimmen:

  • Inhalt – Relevanz ist entscheidend
  • Optik – der erste Eindruck zählt
  • Länge – in der Kürze liegt die Würze

Stimmt einer dieser Punkte nicht, dann musst du so lange daran feilen, bis alle Anforderungen erfüllt sind. Ob das heißt, den Lebenslauf zu kürzen oder das Design zu ändern, ob der Inhalt angepasst werden oder die Rechtschreibung korrigiert werden muss: Es lohnt sich, die dafür nötige Zeit zu investieren und eine Lebenslauf-Vorlage zu schaffen, die du jederzeit für eine neue Bewerbung anpassen kannst. Fällt dir das schwer, dann bist du bei CVwizard genau richtig: Deine Plattform, auf der du weitere Tipps und Informationen ebenso wie Vorlagen und Beispiele findest, die das Bewerben zum Kinderspiel machen!

Verweise:

(1) Frankfurter Allgemeine Zeitung (Rubrik Stellenmarkt): Das Bewerben nach DIN 5008 vermittelt einen guten Eindruck
(2) ComputerWeekly: Definition Bewerbermanagementsystem
(3) Frankfurter Allgemeine Zeitung (Rubrik Menschen und Wirtschaft): „Times New Roman“ ist teurer als „Garamond“

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Christina Leitner
Christina Leitner
Autorin
Christina Leitner, freiberufliche Journalistin und Texterin, gibt ihre langjährige Erfahrung im Bewerbungscoaching in Form praktischer Tipps und leicht lesbarer Artikel an Jobsuchende – vom Absolventen bis zur Wiedereinsteigerin – weiter.

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