Englischer Lebenslauf - richtig geschrieben und strukturiert
Ein englischer Lebenslauf wird mittlerweile auch hin und wieder bei Bewerbungen im deutschsprachigen Raum verlangt, etwa bei großen multinationalen Konzernen. Dabei gilt es zwischen dem Resume und dem britischen CV – kurz für Curriculum Vitae – zu unterscheiden. In diesem Artikel sehen wir uns an, wie ein englischer Lebenslauf aufgebaut ist und wir er sich vom deutschen Lebenslauf unterscheidet.
Einen englischen Lebenslauf verwenden
Englisch hat sich längst als Weltsprache etabliert und wird am Arbeitsmarkt mittlerweile auch in anderssprachigen Ländern häufig und mehr oder weniger selbstverständlich verwendet. Wenn du dich in einem multinationalen Konzern bewirbst, kann es sein, dass ein englischer CV verlangt wird. Dasselbe gilt natürlich, wenn du dich im englischsprachigen Ausland bewirbst, wobei es hier Unterschiede zwischen dem amerikanischen Resume und dem britischen CV zu beachten gilt. Es reicht also nicht unbedingt aus, den deutschen Lebenslauf eins zu eins ins Englische zu übersetzen und deshalb wollen wir uns hier ansehen, welche konkreten Unterschiede es gibt und wie der englische Lebenslauf aufgebaut und strukturiert sein sollte.
Wird bei der Bewerbung ein Lebenslauf englisch verlangt, dann kannst du davon ausgehen, dass auch das Anschreiben auf Englisch verfasst werden sollte. Auf CVwizard findest du zahlreiche Artikel rund um das Thema Bewerbung. Hier wirst du auch fündig, wenn es um Bewerbungen im Ausland geht und kannst Informationen und Tipps für erfolgreiche Motivationsschreiben finden.
Unterschiede zwischen dem englischen CV und dem deutschen Lebenslauf
Im Großen und Ganzen ähneln sich der Lebenslauf Englisch, Italiano, Français und deutsch – immerhin geht es in beiden Fällen darum, den bisherigen Werdegang und die Eignung für die angestrebte Stelle beziehungsweise einen spezifischen Bereich darzustellen. Das heißt, dass in beiden Dokumenten die Ausbildung ebenso wie die Qualifikation, praktische Erfahrungen sowie besondere Kenntnisse und Fähigkeiten dargestellt werden sollten.
Während im deutschen Sprachraum nach wie vor auch die chronologische Auflistung verwendet wird, erwarten sich Arbeitgeber beziehungsweise Recruiter im englischsprachigen Raum eine umgekehrt chronologische Auflistung. Hier waren schon immer die zuletzt gemachten Erfahrungen am wichtigsten und deshalb sollten sie auch an oberster Stelle stehen.
Der englische CV hat wie der deutsche Lebenslauf eine tabellarische Struktur und sollte maximal zwei Seiten lang sein. Er kommt in folgenden englischsprachigen Ländern zur Verwendung:
- Großbritannien und Irland
- Australien und Neuseeland
- Südafrika und englischsprachige Länder in Afrika
Der Resume Lebenslauf wird vor allem in Nordamerika verwendet, also in den
- USA
- Kanada.
Er besteht aus nur einer Seite und ist daher weniger ausführlich als der CV. Ein Lebenslauf amerikanisch umfasst nur die wichtigsten Stationen des bisherigen Werdegangs und der Fokus liegt vor allem auf den persönlichen Skills, also den Kompetenzen und Kenntnissen.
Der englische Lebenslauf unterscheidet sich je nach Region und Unternehmen. Es ist wichtig, auf die jeweils richtige Struktur und Schreibweise – British oder American English – zu achten.
Struktur des englischen CV
Je nachdem, ob du einen englischen CV oder ein amerikanisches Resume schreiben musst, unterscheidet sich der Lebenslauf auf Englisch mehr oder weniger stark vom tabellarischen Werdegang, wie er im deutschen Sprachraum geläufig ist. Was in allen Fällen gleich bleibt: Wenn du dich von deinen Mitbewerbern abheben möchtest, dann sind eine gut lesbare Struktur und ein gelungenes Design, das den Inhalt nicht in den Hintergrund drängt, entscheidend. Ebenso entscheidend sind Fehlerlosigkeit und Relevanz, weshalb es sich immer empfiehlt, jemanden aus dem Freundes- oder Familienkreis um eine Korrekturschleife zu bitten.
Im Folgenden sehen wir uns die Struktur des englischen CV genauer an.
Title – Jobtitel
Ein englischer Lebenslauf beginnt üblicherweise mit dem „Job Title”, also deinem aktuellen Beruf. Hier kannst du auch dein Karriereziel, das „Career Objective” hinzufügen. Wie das aussehen kann, kannst du den verschiedenen Lebenslauf-Vorlagen auf CVwizard entnehmen.
Contact/personal details – persönliche Daten
Wie im deutschen Lebenslauf stehen die persönlichen Daten auch beim CV auf Englisch an erster Stelle. Sie umfassen:
- Vor- und Nachname
- Anschrift
- Telefonnummer und E-Mail
Um möglichen Diskriminierungen aufgrund der Herkunft vorzubeugen, sind Angaben zum Familienstand, zum Geschlecht und zur Nationalität in den meisten englischsprachigen Ländern tabu. Dasselbe gilt für Geburtsdatum und Foto.
Summary/personal profile/objective – Kurzprofil
Dieser Abschnitt, der sich mittlerweile auch in einigen deutschen Lebensläufen unter dem Titel „Kurzprofil” wiederfindet, ist fixer Bestandteil im englischen CV. In einem kurzen und prägnanten Fließtext fasst du hier deine Kenntnisse, Kompetenzen sowie bisherigen Erfolge zusammen.
Work experience – Berufserfahrung
Die berufliche Erfahrung wird in umgekehrt chronologischer Reihenfolge aufgelistet. Anders als im deutschen Sprachraum, wo Aufgaben- und Verantwortungsbereiche dargestellt werden, liegt der Fokus hier auf Erfolgen und Stärken – den Accomplishments oder Achievements und Strengths. Daher solltest du proaktive und positive Verben benutzen, wenn du bisherige Errungenschaften nennst.
Das kann dann so aussehen:
- Strengthened and increased customer base
- Achieved improvements in diligence
- Positively transformed the overall corporate culture
- Expanded international network
Wichtig sind vor allem die für die angestrebte Stelle relevanten Erfahrungen, wohingegen der deutsche Lebenslauf nach wie vor möglichst lückenlos sein sollte.
Education – Ausbildung
Die Ausbildung gibt in einem gewissen Maße Aufschluss über deine Eignung für eine bestimmte Stelle und gehört daher in jeden Lebenslauf, egal ob englisch oder deutsch. Vor allem Bewerber, die noch keine umfangreiche praktische Erfahrung vorweisen können, sollten diesen Abschnitt in den Fokus stellen. Ebenso wie die berufliche Erfahrung werden die einzelnen Stationen hier in antichronologischer Reihenfolge aufgelistet.
Courses – Weiterbildungen
Wenn du außerhalb deiner Ausbildung Weiterbildungen absolviert hast, dann gibst du diese in einem eigenen Abschnitt an. Wichtig ist hier die Relevanz für die angestrebte Stelle. Bewirbst du dich beispielsweise als Kreativdirektor, dann ist eine Weiterbildung im Qualitätsmanagement nicht unbedingt etwas, das dich weiterbringt – du kannst diese Angabe daher zugunsten wichtigerer Angaben weglassen.
Internships – Praktika
Gerade Bewerber, die noch keine oder nur wenig berufliche Erfahrung mitbringen, sollten allfällige Praktika als eigenen Punkt im Lebenslauf englisch angeben. Die Auflistung erfolgt wie gehabt in umgekehrt chronologischer Reihenfolge und sollte aufschlussreiche Informationen zu Aufgabengebieten und Erfolgen umfassen.
Skills – Kompetenzen und Fähigkeiten
Ein englischer oder amerikanischer Lebenslauf legt großen Wert auf Kompetenzen und Fähigkeiten, also auf Soft Skills und Hard Skills. Du solltest die Stellenanzeige genau lesen und dich in deiner Bewerbung auf die jeweiligen Anforderungen beziehen, denn der Arbeitgeber beziehungsweise Personaler wird diese mit deinen Skills abgleichen. Mögliche Skills umfassen:
- Critical thinking oder kritisches Denken
- Teamwork oder Teamfähigkeit
- Technical understanding – technisches Verständnis
Achtung: IT-Kenntnisse gehören nicht in diesen Abschnitt und sollten ebenso wie Sprachkenntnisse separat angegeben werden.
Languages – Sprachkenntnisse
Deine Sprachkenntnisse können gerade im Ausland oder bei multinationalen Konzernen einen entscheidenden Vorteil bringen und sollten daher separat angeführt werden. Liste jede Sprache, die du sprichst, einzeln auf und vergiss nicht, anzugeben, wie gut du die jeweilige Sprache sprichst. Dazu kannst du folgende Begriffe verwenden:
- Mother tongue/native speaker für „Muttersprache“
- Proficient oder business fluent für „verhandlungssicher”
- Fluent oral and written skills für „Fließend in Wort und Schrift“
- Good/intermediate skills für „Gute/fortgeschrittene Kenntnisse“
- Basic knowledge für „Grundkenntnisse“
Wenn wir schon bei den Sprachkenntnissen sind, solltest du immer darauf achten, dass deine englische Rechtschreibung einwandfrei ist und dem jeweiligen Sprachraum entspricht. So unterscheiden sich gewisse Begriffe und auch die Schreibweise je nachdem, ob du dich in Großbritannien, in Nordamerika oder in Australien bewirbst. Du kannst für den Lebenslauf USA, England oder Australien deine Grammatik- und Rechtschreibprüfung entsprechend einstellen.
Expertentipp:
Gleichbehandlung wird im englischen Sprachraum zumindest auf dem Papier groß geschrieben. Um möglichen Benachteiligungen aufgrund von Herkunft, Alter oder Geschlecht vorzubeugen, wird bei schriftlichen Bewerbungen nicht nur auf Angaben wie Geburtsdatum oder Nationalität, sondern auch auf Bewerbungsfotos verzichtet. Das ist einer der entscheidenden Unterschiede zum deutschen Lebenslauf, wo Fotos zwar nicht verlangt werden dürfen, aber nach wie vor erwartet werden.
Noch ein paar Tipps zum Lebenslauf englisch
Wenn du dich im englischsprachigen Ausland bewirbst, ist es eine gute Idee, in deinem Werdegang auch Referenzen zu nennen. Das sind Personen, bei denen der potenzielle Arbeitgeber Auskünfte einholen beziehungsweise die Richtigkeit deiner Angaben prüfen kann. Du kannst frühere Arbeitgeber, Kollegen und Kunden oder auch Universitätsprofessoren, die deine Abschlussarbeit betreut haben, angeben. Wichtig ist, dass du sie nur dann namentlich und unter Angabe ihrer Telefonnummer und E-Mail-Adresse nennst, wenn sie sich damit einverstanden erklärt haben. Bist du dir nicht sicher, ob Referenzen tatsächlich erwünscht sind, kannst du darauf hinweisen, dass Referenzen auf Nachfrage nachgereicht werden können. Das sieht dann folgendermaßen aus:
- References available upon request.
Noch ein abschließender Hinweis: Während in deutschen Bewerbungen die Vita an erster Stelle steht, folgen englischer beziehungsweise amerikanischer Lebenslauf auf das Anschreiben, den sogenannten „Cover Letter“. Idealerweise weisen die beiden Dokumente dasselbe Design auf, Beispiele, Muster und Vorlagen findest du auf CVwizard. Hier kannst du dich inspirieren lassen und deine Daten direkt eingeben, um die fertigen Dokumente im Anschluss als PDF-Datei herunterzuladen.
Häufig gestellte Fragen zum Lebenslauf englisch
1. Wie nennt man einen Lebenslauf in Englisch?
Im Englischen unterscheidet man zwischen den Begriffen CV – kurz für Curriculum Vitae, der lateinischen Bezeichnung für Lebenslauf – und Resume. Der Begriff Resume – oder Résumé – ist vor allem in Nordamerika, also in den USA und in Kanada, gebräuchlich. In diesen beiden Ländern wird die Bezeichnung CV nur im akademischen Bereich verwendet. Das heißt, Bewerber, die sich im universitären Bereich bewerben, etwa, um eine postgraduale Ausbildung zu absolvieren, reichen einen CV ein, der sehr umfangreich sein und mehr als eine Seite umfassen kann.
2. Sollte ich im englischen Lebenslauf ein Foto verwenden?
Was auf den ersten Blick widersinnig erscheinen mag, ist im englischen Sprachraum gang und gäbe: Hier werden Bewerbungen anonymisiert. Was heißt das genau? Um möglichen Diskriminierungen vorzubeugen, werden im Lebenslauf keine Daten angegeben, die Rückschlüsse auf Herkunft, Alter oder Geschlecht zulassen könnten. Das betrifft auch Fotos, weshalb weder im CV noch im Resume ein Foto verwendet wird. Dieser Ansatz wird mittlerweile auch im deutschen Sprachraum verfolgt, und laut Gleichbehandlungsgesetz darf kein Foto verlangt werden, auch wenn die Realität häufig noch anders aussieht und ein Foto vielerorts nach wie vor erwartet wird.
3. Wie sehen die Datumsangaben im englischen Lebenslauf aus?
Der Lebenslauf auf Englisch wird weder mit einem Datum versehen noch unterschrieben. Allerdings braucht es zeitliche Angaben bei der Ausbildung und bei den beruflichen Stationen. Hier reichen Monat und Jahr, so wie es auch im tabellarischen Lebenslauf der Fall ist. Allerdings wirst du dein Anschreiben mit dem aktuellen Datum versehen. Beachte, dass im amerikanischen Englisch zuerst der Monat, gefolgt vom Tag und Jahr geschrieben wird. Der 11. Juni 2024 sieht dann folgendermaßen aus: 6/11/2024 oder June 11, 2024.
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