Lebenslauf für eine Bewerbung in den USA
Falls du dich auf eine Stelle in den Vereinigten Staaten oder auch in Kanada bewirbst, brauchst du einen Lebenslauf, der nordamerikanischen Standards entspricht. Während ein Lebenslauf in England und anderen englischsprachigen Ländern als CV – kurz für Curriculum Vitae – bekannt ist, wird er in den USA „Resume“ genannt. Doch nicht nur der Name, auch Struktur und Layout unterscheiden sich von der deutschen Vita. Wie genau, das erfährst du in diesem Artikel.
Amerikanischer versus deutscher Lebenslauf
Der offensichtlichste Unterschied zwischen einem deutschen und einem amerikanischen Lebenslauf ist die Sprache, doch auch in anderer Hinsicht unterscheidet sich dieses Dokument von der bei uns gängigen Form.
Das amerikanische Resume folgt zwar ähnlich wie der deutsche Lebenslauf einem tabellarischen Aufbau, ist aber kürzer und sollte nur eine Seite umfassen. Zudem werden die Angaben immer in umgekehrt chronologischer Reihenfolge aufgelistet, während im deutschen Sprachraum sowohl die chronologische als auch die antichronologische Auflistung zulässig ist. Im Lebenslauf USA sind vor allem Kenntnisse und Qualifikationen wichtig und haben oft mehr Gewicht als eine vollständige Auflistung der bisherigen beruflichen Stationen. Umso wichtiger sind dafür Referenzen, die den Bewerbungsunterlagen beigelegt werden.
Bei einer Referenz handelt es sich um eine Art Zeugnis, das entweder ein früherer Arbeitgeber, ein Professor oder auch ein ehemaliger Kunde ausstellt und das Aufschluss über deine Arbeitsweise und deine Kompetenzen gibt. Die einzelnen Referenzen können auch durch eine Liste ersetzt werden, in denen du verschiedene Referenzgeber inklusive Telefonnummer und E-Mail-Adresse angibst, sodass sie von potenziellen Arbeitgebern oder Recruitern kontaktiert werden können, wenn diese zum Beispiel die Richtigkeit deiner Angaben prüfen möchten. Referenzgeber solltest du nie ohne deren Einverständniserklärung nennen und du solltest auch nur solche Personen angeben, die Gutes über dich zu berichten haben.
Auf CVwizard findest du verschiedene Artikel, die sich detaillierter mit dem Thema Referenzen und auch mit den Besonderheiten von Bewerbungen in verschiedenen Ländern befassen. Es schadet nie, gut informiert und richtig vorbereitet in den Bewerbungsprozess zu gehen, egal, ob du in der Heimat oder im Ausland eine Stelle suchst.
Amerikanischer Lebenslauf: Layout und Spezifika
Der Lebenslauf amerikanisch wird häufig mit einer kurzen Stellungnahme, dem sogenannten „Statement“ oder „Career Objective“ eröffnet, in dem in knapp und knackig formulierten Sätzen die zukünftigen Ziele und beruflichen Ambitionen dargestellt werden. Diese Einleitung ist kein Muss. Sie kann aber, wenn gut beziehungsweise informativ geschrieben, den Leser dazu anregen, weiterzulesen und sich auch
- die bisherigen Berufserfahrungen,
- die Ausbildung und
- die Kenntnisse und Fähigkeiten
des Bewerbers anzusehen. Da das Resume nach amerikanischem Standard nur eine Seite umfasst, sollte das Statement aber kurz gehalten sein, was übrigens auch für alle anderen Angaben gilt.
Ein weiterer wesentlicher Unterschied zum Lebenslauf, wie wir ihn aus dem deutschsprachigen Raum kennen: Das Resume wird in Amerika ausnahmslos ohne Foto geschickt. Häufig werden sogar weitere persönliche Angaben wie Name und Geburtsdatum unterlassen, die Bewerbung wird also anonymisiert. Hintergrund dafür: Die USA haben ein strenges Gesetz, das mögliche Diskriminierungen aufgrund von
- Herkunft
- Rasse
- Geschlecht
- Alter
verhindern soll. Indem Personaler und Entscheidungsträger keine Angaben zur Person erhalten, können sie ihre Entscheidungen zumindest theoretisch betrachtet wirklich nur aufgrund der Kenntnisse und Erfahrungen fällen. Auch die Unterschrift fällt im Resume flach. Hier interessieren tatsächlich nur Daten und Fakten, alles weitere kann dann später noch besprochen oder nachgereicht werden.
Expertentipp:
Jobsuchende, die sich in den USA oder bei einem US-amerikanischen Unternehmen bewerben, sollten beachten, dass das Resume nicht mit dem britischen CV gleichzusetzen ist. Es gibt dort ebenso Unterschiede wie zwischen Resume und deutschem Lebenslauf. Zudem sollte auf die richtige Rechtschreibung geachtet werden, denn American und British English sind nicht immer gleich.
Wichtige Bestandteile in einem amerikanischen Lebenslauf
Der Lebenslauf amerikanisch setzt sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen, die ebenso wie in der deutschsprachigen Vita klar voneinander getrennt dargestellt werden sollten. Wenn du dir nicht ganz sicher bist, wie du die einzelnen Abschnitte am besten optisch hervorhebst, dann kannst du mit den Lebenslauf-Vorlagen von CVwizard arbeiten, die bereits über eine klare Struktur verfügen. Das Praktische: Sie lassen sich anpassen, sodass du sie entsprechend deiner jeweiligen Bedürfnisse gestalten kannst. Aber sehen wir uns die Bestandteile des amerikanischen Resume hier etwas genauer an:
Persönliche Daten
Die persönlichen Daten werden mit „Personal Details“ überschrieben und enthalten den vollständigen Namen sowie Kontaktdaten, also Anschrift, Telefonnummer und E-Mail-Adresse. Sollte ein Unternehmen ein anonymisiertes Bewerbungsverfahren durchführen, gibt es die Möglichkeit, dass diese Angaben unternehmensintern geschwärzt werden, um keine Rückschlüsse auf die Person zuzulassen.
Informationen wie Geburtsdatum, Herkunft oder Religionszugehörigkeit werden allerdings nie genannt.
Berufliche Erfahrung
Die „Work Experience“ wird in umgekehrt chronologischer Reihenfolge aufgelistet. Hier gibst du an, wo, wann und in welcher Position du gearbeitet hast. Wenn du Erfolge vorweisen kannst, die zur angestrebten Stelle passen, solltest du diese auch nennen. US-Amerikaner legen großen Wert auf selbstbewusstes Auftreten: Was in unseren Breitengraden schon einmal als Angeberei betrachtet wird, sollte dort zielgerichtet bei der Bewerbung eingesetzt werden und besondere Errungenschaften dürfen gerne prominent platziert werden.
Ausbildung
Im Abschnitt „Education“ machst du Angaben zur Studienrichtung, den Titel deiner Abschlussarbeit sowie zur Universität oder Hochschule. Wenn du eine Lehre gemacht hast, dann gehört dein Lehrabschluss an dieser Stelle genannt. Da die Lehre, wie wir sie kennen, in den USA nicht existiert, solltest du in einem solchen Fall gegebenenfalls genauer darauf eingehen, was dein Abschluss bedeutet beziehungsweise womit er gleichzusetzen ist.
"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte? Nicht so beim Lebenslauf USA – hier sind Bewerbungsfoto absolutes Tabu und die Bewerbungsunterlagen werden stets ohne Foto eingereicht."
Wirksame CV-Zusammenfassung/Kurzprofil
Um das Resume wirkungsvoll zu gestalten, kannst du zusätzlich zu den verpflichtenden Angaben
- ein Kurzprofil und/oder
- dein Berufsziel
einleitend angeben. Wichtig ist, dass deine Angaben bei aller Knappheit aussagekräftig sind und den Empfänger dazu anregen, weiterzulesen. Hier hast du die Möglichkeit, in wenigen Sätzen mitzuteilen, was dir wichtig ist, wo deine berufliche Reise hingehen soll und weshalb du der geeignete Kandidat für einen bestimmten Job bist.
Wie das gelingt beziehungsweise aussehen kann, sehen wir uns hier an. Außerdem kannst du auf CVwizard durch verschiedene Beispiele und Muster stöbern, um dich inspirieren zu lassen oder auch die passende Vorlage für deine Bewerbung zu finden.
Berufsziel
Dieser Abschnitt, der sich „Statement“ oder „Career Objective“ nennt, ist optional. Falls du dich für ein Statement entscheidest, dann nennst du hier kurz deine beruflichen Ziele und deine Motivation. Du solltest auch angeben, welche Position du anstrebst und was du in deinem neuen Job erreichen möchtest.
Du solltest Schlagwörter verwenden, die sich mit den in der Stellenanzeige beschriebenen Anforderungen decken.
Persönliches Profil
Auch diese Angaben, die unter der Überschrift „Personal Profile“ zusammengefasst werden können, sind optional. Hier geht es darum, deine wichtigsten Kompetenzen und Qualifikationen, die du aus früheren Jobs mitbringst, darzustellen sowie besondere Erfolge oder Errungenschaften zu nennen, die deine Eignung für die angestrebte Stelle unterstreichen.
Achte stets auf knappe und dennoch aussagekräftige Angaben, denn der Platz ist mit nur einer Seite sehr begrenzt.
Weitere Do’s und Don’ts
Zusätzlich zu den Pflichtangaben und zum optionalen Kurzprofil sowie zum Karriereziel hast du noch einige weitere Informationen, die du angeben kannst, aber nicht musst. Wenn du noch ausreichend Platz hast, um neben deinem bisherigen Werdegang auf ehrenamtliche Engagements und dergleichen einzugehen, dann kannst du dies tun, vor allem dann, wenn diese Informationen einen Mehrwert haben. „Extracurricular Activities“ und „Volunteering“ genießen in den Vereinigten Staaten einen hohen Stellenwert und so kannst du häufig punkten, wenn du vorweisen kannst, dass du dich auch in deiner Freizeit engagierst, sei es in einem Sportverein oder bei anderer Freiwilligenarbeit.
Welche Auskünfte könnten also für Unternehmen in den USA von Belang sein? Das sehen wir uns hier an:
Zusätzliche optionale Informationen im amerikanischen Resume
Du kannst deinem Resume zusätzliche Abschnitte hinzufügen, in denen du
- besondere Kenntnisse und Fähigkeiten oder „Additional Skills“,
- Hobbys und Freizeitaktivitäten, „Personal Interests“ oder „Activities“, sowie auch
- Referenzen, „References“
nennst. Achte bei allen Informationen stets auf die Relevanz für die angestrebte Stelle – weniger ist im Lebenslauf USA oft mehr.
Fazit: Resume ist nicht gleich CV, ist nicht gleich Lebenslauf
Ein amerikanischer Lebenslauf ist nicht nur bei Bewerbungen in den USA oder Kanada erforderlich, er kann auch dann gefragt sein, wenn du dich bei einem US-amerikanischen Unternehmen auf eine Stelle in Europa bewirbst. Bei Unsicherheiten ist es immer gut, mit Mustern und Beispielen zu arbeiten, dann kann eigentlich nicht mehr viel schief gehen.
Wichtig ist allerdings auch, dass du dich nicht nur an die Vorgaben hältst, sondern vor allem auch darauf, dass die Rechtschreibung stimmt. Im Idealfall bittest du einen Muttersprachler, deine Unterlagen auf allfällige Fehler zu prüfen. Vergiss nicht, dass du die Spracheinstellungen auf American English stellst, denn dieses unterscheidet sich mitunter von der in Großbritannien geläufigen Rechtschreibung, aber auch teilweise, was das Vokabular betrifft.
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